
Interview mit Lucas Pedretti – CEO von Qymatix
Wir setzen unsere kleine Interview-Reihe fort, in der wir Ihnen die Mitarbeiter von Qymatix einmal persönlich vorstellen. Heute sprechen wir mit Lucas Pedretti, CEO (Chief Executive Officer) bei Qymatix. Das Interview führt Carla Justino.
Carla Justino: Herr Pedretti, 2013 haben Sie sich entschieden ein junges Startup-Unternehmen im SaaS-Bereich zu gründen. Was hat Sie dazu bewogen?
Lucas Pedretti: Ich habe Elektrotechnik studiert und meine Karriere vor 17 Jahren im B2B-Bereich als Sales Manager für Festo und Omron, die weltweit führend in der industriellen Automatisierung sind, begonnen. Nach dem MBA übernahm ich die Aufgabe des globalen Vertriebsleiters bei Hirschmann, einem Unternehmen der Belden-Gruppe. Bereits dort wurde mir schnell bewusst, dass Vertriebsmanager besser agieren können, wenn sie ihre wichtige Vertriebskennzahlen verstehen – doch in Wirklichkeit ist das fast unmöglich. Deshalb beschloss ich nach zwei Jahren die Sache selbst in die Hand zu nehmen und ein leistungsfähiges und einfach zu bedienendes Vertriebsanalyse Tool zu kreieren.
CJ: Sie arbeiten bereits seit 17 Jahren im Bereich Sales. Wie hilft Ihnen diese Erfahrung für die Entwicklung von Qymatix?
LP: Eine Menge. Ich bin der erste Kunde und Nutzer von sowie der erste Investor in Qymatix.
Wir haben als junges Unternehmen sehr viel Glück, da wir vom ersten Tag an ein ehrliches und fundiertes Kunden-Feedback erhalten haben. Ich kenne die Probleme des Bereichs sehr gut und unsere Kunden schätzen diese Erfahrung sehr.
Aber natürlich ist die Erfahrung mit dem Problem nicht unbedingt ein Indikator dafür, dass man es auch lösen kann. Ich hatte deshalb großes Glück, meinen Mitgründer und Chefdesigner sehr früh kennenzulernen. Gemeinsam ist es uns gelungen, einen sehr konstruktiven Dialog zwischen den Problemen der Anwender und einer Designer-Lösung herzustellen.
CJ: Erzählen Sie uns doch kurz: Woran arbeiten Sie gerade? Welche Herausforderungen haben Sie im Moment zu meistern?
LP: Im vergangenen November wurde unser Unternehmen als eines der innovativsten europäischen Startups prämiert. Von diesem Punkt an beschloss ich, die Entwicklung unseres Produkts noch einmal richtig zu pushen. Vor ein paar Wochen konnten wir nun nicht nur eine Betaversion, sondern auch eine neue Website fertigstellen.
Im Moment haben wir drei wichtige Herausforderungen zu meistern. An erster Stelle steht die Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit. So soll Qymatix noch intuitiver werden und die Möglichkeit bieten, dass Nutzer ihre Daten von jedem ERP System aus in Qymatix integrieren können.
Zweitens: Durch den sehr schnell erfolgten Beta Launch konnten wir noch nicht direkt mit dem gesamten Funktionsumfang in den Markt starten. Unser Team arbeitet hart an der Umsetzung und ich bin zuversichtlich, dass wir bald unser Angebot vervollständigen können. Zusätzlich entwickeln wir momentan bereits einige neue innovative Features, über die sich unsere Kunden in Zukunft freuen können.
Und drittens ist es uns ganz besonders wichtig, dass unser Tool von jedem verwendet werden kann, egal welches ERP- oder Vertriebscontrolling-System genutzt wird. Das ist eine der absoluten Schlüsselherausforderungen im Moment. Zum Glück sind wir dabei nicht allein: Durch die Parnerschaft mit der Software AG können wir einige ihrer innovativen webbasierten Produkte in unsere Lösung integrieren. Das zeugt von großem Vertrauen in unsere Technologie und Vision. Darüber hinaus haben wir vor kurzem einen Zuschuss des Ministeriums für Wirtschaft und Entwicklung erhalten, um ein automatisches Verkaufsdaten-Mapping zu entwickeln. Eine herausfordernde Aufgabe, die die Zusammenarbeit mit Unternehmen im Bereich der Semantik und des Organic Computing erfordert.
CJ: Die Themen Datenanalyse und Big Data nehmen zusehends einen wichtigeren Stellenwert ein. Können Sie uns erklären warum und wohin die Reise vielleicht gehen könnte?
LP: Wenn Sie Ihre Daten nicht interpretieren können, egal wie viele es sind oder wie schnell Sie sie gesammelt haben, sind sie wertlos. Qymatix hilft Vertriebsmanagern sie besser zu verstehen und dadurch bessere Ergebnisse zu erzielen. Kurz gefasst: Ich glaube, dass SaaS-Lösungen wie unsere ERP- und CRM-Systeme in Zukunft ersetzen werden. Auf lange Sicht werden sich Vertriebsanalyse, Kunden-Portfolio-Management oder erweiterte Predictive Analytics Visualisierungen zu einer neuen Teildisziplin der Künstlichen Intelligenz entwickeln.
Computer erhalten täglich mehr Macht und Unternehmen sammeln immer mehr Daten. Aber wir Anwender haben weiterhin begrenzte Fähigkeiten und Fertigkeiten. Kleine und mittlere Unternehmen sind nicht in der Lage, ihr mittleres Management durch Datenanalysten zu ersetzen – und das müssen sie auch nicht. Qymatix kann ihnen dabei helfen, ihre Daten in der ganzen Bandbreite zu verstehen.
CJ: Wie wäre es mit einem kleinen Vorgeschmack: Was bringt die Zukunft von Qymatix? Was macht Qymatix Sales Analytics so leistungsstark?
LP: Als Vertriebler habe ich natürliche die Tendenz mehr zu versprechen. Also werde ich versuchen es kurz zu machen: Datenwissenschaft, innovative Benutzerfreundlichkeit und Verständnis für Sales. Genau hier liegt unser Versprechen und von diesem Punkt aus werden wir Qymatix weiterentwickeln, damit das Leben für unsere Nutzer einfacher wird.
CJ: Wie sehen Sie Ihre Zukunft mit Qymatix?
LP: Nach 17 Jahren in großen Unternehmen habe ich meine wahre Leidenschaft gefunden: Ich helfe Sales Managern, einen besseren Job zu machen. Qymatix hat eine spannende Aufgabe vor sich. Ich bin glücklich in meiner Position und habe ein tolles und engagiertes Team, das hinter mir steht.
CJ: Herr Pedretti, vielen Dank für das Gespräch!