Die verschiedenen Arten von Großhandelsunternehmen

Großhandelsunternehmen sind allgegenwärtig. Vom Antrieb der Dropshipping-Revolution bis hin zur weltweiten Versorgung mit wichtigen Pandemiemitteln: Großhändler sind ein wichtiger Teil unserer wirtschaftlichen Infrastruktur. Research Germany erklärt:

„Der deutsche Groß- und Einzelhandel repräsentiert einen Jahresumsatz von 2,19 Billionen Euro und 6,4 Millionen Beschäftigte. Es gibt rund 150.000 Großhändler und etwa 300.000 Einzelhändler.“

Dieser Sektor ist also für unser nationales BIP absolut wichtig. Da es jedoch so viele verschiedene Arten von Großhandelsunternehmen gibt, ist es hilfreich, alle Formen „auf einem Blatt“ zu haben. Deshalb bieten wir nachfolgend ein schnelles und praktisches Glossar für Sie.

Die Arten von Großhändlern

Fachgroßhandel oder auch Spezialgroßhandel

Fachgroßhändler konzentrieren sich auf eine Produktgruppe oder -kategorie. Ein bekanntes Beispiel für diese Art von Unternehmen sind Lebensmittelgroßhändler, die Obst und Gemüse verkaufen. Oder der Elektrofachgroßhandel, der gewerbliche Verbraucher mit Elektrobedarf ausstattet.

Dienstleistungsgroßhandel oder auch Bedienungsgroßhandel

Der Dienstleistungsgroßhandel ist eine der ersten Formen von Großhändlern. Er zeichnet sich durch ein Umfeld aus, in dem die Kunden von Verkäufern betreut werden, die die Produkte des Unternehmens in- und auswendig kennen. Dazu kann auch die Unterstützung des Kunden mit technischen oder kommerziellen Dienstleistungen gehören.

Selbstbedienungsgroßhandel (SB-Großhandel)

Hier berät das Verkaufspersonal den Kunden nicht bei seinem Einkauf. Die Kunden blättern im Katalog oder scrollen Online und treffen ihre eigene Auswahl. In dieser Kategorie, zu der auch Cash-and-Carry-Läden gehören, werden die Waren vom Kunden vor Ort bezahlt. Sie werden dann vom Kunden selbst transportiert, im Gegensatz zur Lieferung durch den Großhändler.

Zustellgroßhandel

Als Teil der Kategorie Selbstbedienungsgroßhandel bietet der Zustellgroßhandel in der Regel einen Online-, Fax- oder Telefonkatalog für die direkte Lieferung an den Endkunden an. Die Lieferung wird vom Großhandel abgewickelt, der zur Planung des Fuhrparkbedarfs Predictive Analytics einsetzen kann. Diese Art von Großhändlern können ein breites Produktsortiment anbieten oder sich auf einen Bereich wie Möbel und Haushaltswaren spezialisiert haben.

Aufkaufgroßhandel oder auch Buy-Out-Großhandel

Hierbei handelt es sich um Großhandelsunternehmen, die große Auftragspartien oder Paletten mit Rohstoffen und Materialien erwerben. Dabei handelt es sich häufig um land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse, wie z.B. Milch, Holz oder Erze. Es kann sich allerdings auch um alte Materialien, wie Altpapier oder andere Abfallprodukte handeln. Sie verkaufen diese Massengüter dann, um sie als Rohstoffe in anderen Fertigungsprozessen oder für andere Zwecke zu verwenden.

Absatzgroßhandel

Eine Hauptkategorie, die u. a. den Cash & Carry-, Regal- und Liefergroßhandel umfasst, ist der Absatzgroßhandel. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er Waren direkt vom Hersteller einkauft und diese dann meist an den Einzelhandel weiterverkauft. Die Produkte können auch hier stark variieren. Von Lebensmitteln, über die Kleidung bis hin zu Möbelstücken ist alles dabei. Diese Betriebe können Predictive Sales Analytics nutzen, um datengestützte Entscheidungen über Produktnachfrage oder Kaufgewohnheiten zu treffen.

Sortimentsgroßhandel

Sortimentsgroßhändler bieten eine riesige Auswahl an Waren und sind nicht auf eine Nische oder ein bestimmtes Produkt spezialisiert – ganz im Gegensatz zum Spezialgroßhandel. Sie haben alles auf Lager, was sie verkaufen können und führen Produkte in großen Mengen und vielen Varianten. Denken Sie bei dieser Kategorie an Lebensmittelgroßhändler, mit Gängen voller Mengen erhältlicher Lebensmittel.

Abholgroßhandel oder auch Cash & Carry (CC-Markt)

Der Abholgroßhandel ist eine Form des Selbstbedienungsgroß-handels, bei dem der Käufer aus einem Sortiment auswählt, im Lager bezahlt und die Ware am selben Tag abholt. Der einzige Unterschied zwischen Cash & Carry und dem Liefergroßhandel besteht darin, dass die Artikel vom Kunden selbst transportiert werden. Das Sortiment ist meistens breit gefächert und reicht von Verbrauchgütern bis hin zu Lebensmitteln.

Lagergroßhandel

Wir haben es dann mit einem Lagergroßhandel zu tun, wenn von den Großhandelsumsätzen der größte Teil mit dem Verkauf von Waren aus dem Lager (also ohne lokale Geschäfte) erzielt wird. Die Waren werden vom Großhandelsunternehmen eingekauft, eingelagert und aus dem Lager an die Kunden verkauft. Damit wird die Zeit zwischen Produktion und Nutzung überbrückt. Bei dieser Art des Großhandelsgeschäfts tätigen die Käufer ihre Einkäufe ohne sie vorher zu sehen. Für Lagergroßhändler kann ebenfalls Predictive Analytics für den Lagerbestand eine große Rolle spielen.

Regalgroßhandel

Der Regalgroßhändler, auch als „Rack-Jobber“ bekannt, zahlt einen Anteil oder eine feste Miete für den Zugang zu einem gemieteten Regalplatz eines bestehenden Großhändlers. Der Großhändler, der Regalplätze vermietet, wird entweder durch eine Beteiligung am Umsatz bezahlt oder durch eine vorher festgelegte Miete.

Streckengroßhandel

Ein Streckengroßhändler verkauft tatsächlich selbst keine Waren, sondern leistet Vermittlungsarbeit. Er vermittelt zwischen dem Hersteller oder Importeur und dem Einzelhändler. Bei dieser Art des Großhandels spielt die Logistik eine bedeutende Rolle.

Großmarkt

Dies ist ein Ort, der einem Bauernmarkt ähnelt, an dem eine große Anzahl von Großhändlern Waren zum Verkauf anbieten. Sie haben einen festen Standort und können eine beliebige Anzahl von Lebensmitteln, Erzeugnissen oder Konsumgütern verkaufen.

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